Mr. Olympia: Der wichtigste Wettkampf im Bodybuilding
In Kürze findet vom 12. – 15. September 2019 der diesjährige Mr. Olympia Wettkampf in Las Vegas, USA, statt. Hier treffen die besten Bodybuilder der Welt aufeinander, um sich miteinander zu messen. In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Informationen über den prestigeträchtigsten Bodybuilding Wettkampf der Welt.
Du möchtest wissen, wie der Mr. Olympia 2020 in Orlando Florida läuft? Hier ist mein aktueller Artikel „Mr. Olympia 2020: Ergebnisse und Zusammenfassung“
Dich interessiert, wie der Mr. Olympia 2019 lief? Hier erfährst du mehr: Mr. Olympia 2019: Ergebnisse und Zusammenfassung.
Oder möchtest du mehr über die Arnold Classic 2020 erfahren? Dann schau in meinen Artikel Arnold Classic 2020: Ergebnisse und Zusammenfassung vorbei.
Mr. Olympia: Eine erste Einführung
Der Mr. Olympia Wettkampf wurde von Joe Weider (Mitbegründer des wichtigsten Bodybuilding Profiverbandes IFBB und Unternehmer im Bereich Nahrungsergänzungsmittel) ins Leben gerufen, damit sich die besten Bodybuilder der Welt miteinander messen können. An diesem Wettkampf dürfen nur Athleten teilnehmen, die ihre internationale Klasse unter Beweis gestellt und sich entsprechend der Regularien qualifizieren haben.
Es existieren sowohl Männer- als auch Frauenklassen. In diesem Artikel werde ich nur auf die Männerklassen eingehen. Die Frauenklassen und der seit einigen Jahren eingestellte Wettbewerb der Mrs. Olympia wird Thema eines weiteren Beitrags.
Die Gewichtsklassen
Im Gegensatz zu vielen anderen Bodybuilding Wettkämpfen existierten beim Mr. Olympia über lange Zeiträume keine oder nur sehr wenige Gewichtsklassen. Vor allem in den letzten Jahren wurde einem veränderten Publikumsgeschmack Rechnung getragen und neue Klassen wurden eingeführt.
Im Allgemeinen wird der Titel „Mr. Olympia“ in der offenen Gewichtsklasse der Männer vergeben und für diese anerkannt. Sieger der anderen Klassen firmieren unter Bezeichnungen wie „Sieger in der 212 Pfund Klasse“ oder ähnlich.
Heavyweight und Lightweight
Von 1974 – 1979 wurde das Teilnehmerfeld nach Gewicht in Heavyweight (über 200 Pfund, ca. 90,7 kg) und Lightweight (unter 200 Pfund) aufgeteilt. Die beiden Klassensieger traten in einem Finale gegeneinander an und der neue Mr. Olympia wurde gekürt. Nach den heutigen Maßstäben in der offenen Gewichtsklasse des Profibodybuildings eine lächerlich erscheinende Unterteilung, bedenkt man die allgemeine Gewichtsentwicklung der Teilnehmer. Diese werde ich im folgenden genauer thematisieren.
212 Pfund Klasse
Im Jahr 2008 wurde zunächst die 202 Pfund Klasse (ca. 91,6 kg) eingeführt. Seit 2012 dürfen Athleten in dieser Klasse nun 212 Pfund (ca. 96,15 kg) wiegen. Lies mehr über die 212 Pfund Klasse im entsprechenden Absatz.
Classic Physique
Da die teilnehmenden Athleten des Mr. Olympia zwar konsequent schwerer und muskulöser, aber nicht unbedingt athletischer wurden, forderte das Publikum (meiner Meinung nach zurecht) eine neue Gewichtsklasse. Diese erst 2016 eingeführte Klasse trägt den Titel „Classic Physique“ und besitzt ein variables Gewichtslimit, welches sich nach der Größe des Athleten richtet. Größere Athleten dürfen mit einem höheren Gewicht auf die Bühne als kleinere Teilnehmer.
Men’s Physique
In der offenen Klasse und der 212 Pfund Klasse sind die Athleten maximal muskulös, lassen aber oftmals eine ästhetische Linie vermissen. Um weniger muskulösen, eher fitten und athletischen Sportlern eine Bühne zu bieten, wurde 2013 die Men’s Physique eingeführt. Hier werden die Teilnehmer nach ihrer Größe in Klassen eingeteilt und tragen Shorts statt Posingslips.
Die Qualifikation
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich als Profibodybuilder für den Mr. Olympia zu qualifizieren:
Gewinn des Mr. Olympia
Der Gewinner des Mr. Olympia hat ein lebenslanges Startrecht bei ALLEN folgenden Mr. Olympia Wettkämpfen.
Top 5 Platzierung im Vorjahr
Athleten, die sich im letzten Jahr unter den Top 5 platzieren konnten, sind automatisch für das nächste Jahr qualifiziert.
Bei 25 Profiwettkämpfe oder weniger
Finden im laufenden Jahr bis zum Mr. Olympia im September 25 oder weniger Profiwettkämpfe statt, bei denen man sich qualifizieren kann, muss eine der großen Shows gewonnen werden (eine der Arnold Classics, New York Pro etc.). Für jeden der ersten 5 Plätze bei einem großen Wettkampf bekommt der Athlet Punkte. Die ersten 3 Plätze in der Punkteliste sind ebenfalls qualifiziert.
Bei mehr als 25 Profiwettkämpfe
Werden während der Qualifikation zum Mr. Olympia mehr als 25 Profiwettkämpfe veranstaltet, sind nur ehemalige Gewinner sowie Top 5 platzierte aus dem Vorjahr direkt qualifiziert. Die Top 20 mit den meisten aus Wettkämpfen erlangten Punkte qualifizieren sich zusätzlich.
Wildcard
Die Organisatoren des Mr. Olympia haben die Möglichkeit, einzelnen Athleten die Teilnahme am Wettkampf mit einer Wildcard zu ermöglichen. Dies wird unter anderem einzelnen Athleten gewährt, die verletzungsbedingt nicht ausreichend Punkte sammeln konnten, aber ihre Klasse bereits unter Beweis gestellt haben. Auch besondere Leistungen in der Vergangenheit werden manchmal auf diese Weise honoriert.
Die Punktevergabe für die Plätze 1-5 bei den verschiedenen Shows richtet sich zudem nach Größe und Prestige der jeweiligen Show. Nähere Informationen zur komplizierten Punktevergabe findest du hier: https://mrolympia.com/qualification-series
Men's Open
Die Men’s Open (offene Männerklasse) ist die erste und wichtigste Klasse des Mr. Olympia. Seit 1965 messen sich in ihr Athleten, mit wenigen Ausnahmen ohne Gewichtslimit.
Zu Beginn präsentieren die Athleten 4 Vierteldrehungen, gefolgt von den 7 obligatorischen Posten (Front Biceps, Front Lat Spread, Side Chest, Back Double Biceps, Back Lat Spread, Abdominals and Thighs und Side Triceps). Abschließend darf jeder Athlet eine Kür zu selbst ausgewählter Musik darbieten, um seine Stärken bestmöglich in Szene zu setzen. Ein eigener Artikel über die obligatorischen Posen wird beizeiten Folgen.
Du möchtest mehr über die Posingregeln in der offenen Männerklasse wissen? http://www.ifbbaustralia.com.au/rules/bodybuilding-rules
Mr. Olympia: Die Sieger der Men's Open
Hier findest du eine Auflistung aller Sieger des Mr. Olympia in der offenen Gewichtsklasse.
Oftmals schafft es ein Champion, seinen Titel über mehrere Jahre zu verteidigen. So wird eine ganze Ära von einem außerordentlichen Sportler geprägt. Die Unterteilung in Jahrzehnte ist natürlich nur grob, denn manche Ära hielt über die Grenzen eines Jahrzehnts an.
1960er
In den 1960er Jahren fanden die ersten Wettkämpfe ab 1965 statt. Erster Sieger des Mr. Olympia wurde Larry Scott, der seinen Titel einmal verteidigen konnte. Auf ihn folgte Sergio Oliva mit 3 Titeln von 1967 – 1969, einer der wenigen Bodybuilder, die Arnold Schwarzenegger schlagen konnten.
1970er
Die 1970er Jahre sind das Jahrzehnt des Arnold Schwarzenegger. Er konnte von 1970 – 1975 den Titel erringen. Nach einem einmaligen Sieg von Franco Columbo sicherte sich Frank Zane (auch „King of Aesthetics“ aufgrund seiner geradezu statuenhaften Silhouette genannt) den Titel. Auf Arnold Schwarzenegger folgten somit 2 kleinere, leichtere Athleten.
1980er
1980 konnte Arnold im Anschluss an seine Ausflüge nach Hollywood äußerst kontrovers den Titel zurückerobern. In den Jahren 1981 – 1984 errangen 3 verschiedene Athleten den Titel, bis schließlich von 1984 bis 1992 die Ära von Lee Haney folgte. Lee Haney zeichnete sich durch eine im Vergleich zu den bisherigen Titelträgern größere Muskelmasse bei gleichzeitig guter Form aus.
1990er
Mit der Ära von Dorian Yates (1992 – 1997) begann endgültig die Ära der „Massmonster“. Die Athleten wurden konsequent schwerer und die Menge an Muskulatur wuchs auf vorher ungeahnte Größen. Mit diesem Zuwachs an Masse ging allerdings auch ein Verlust an Ästhetik einher.
2000er
Hatte Frank Zane den Mr. Olympia noch mit 84 kg gewonnen, wog Ronnie Coleman unglaubliche 136 kg in Wettkampfform. Er war der Höhepunkt der Massemonster und konnte den Titel ganze 8 mal gewinnen. Somit ist er der Rekordtitelträger von 1998 – 2005.
2006/2007, 2009 und 2010 gewann Jay Cutler den Titel, mit einer einjährigen Unterbrechung in 2008 (Dexter Jackson).
2010er
Die Ära von Phil Heath hielt von 2011 bis 2018 an, im Jahr 2019 konnte ihn Shawn Rhoden vom Thron stoßen.ab
1965 | Larry Scott | 170 cm | 94 kg |
1966 | Larry Scott | ||
1967 | Sergio Oliva | 178 cm | 111 kg |
1968 | Sergio Oliva | ||
1969 | Sergio Oliva |
1970 | Arnold Schwarzenegger | 188 cm | 107 kg |
1971 | Arnold Schwarzenegger | ||
1972 | Arnold Schwarzenegger | ||
1973 | Arnold Schwarzenegger | ||
1974 | Arnold Schwarzenegger | ||
1975 | Arnold Schwarzenegger | ||
1976 | Franco Columbu | 165 cm | 84 kg |
1977 | Frank Zane | 175 cm | 84 kg |
1978 | Frank Zane | ||
1979 | Frank Zane |
1980 | Arnold Schwarzenegger | 188 cm | 107 kg |
1981 | Franco Columbu | 165 cm | 84 kg |
1982 | Chris Dickersen | 168 cm | 86 kg |
1983 | Samir Bannout | 173 cm | 104 kg |
1984 | Lee Haney | 181 cm | 104 kg |
1985 | Lee Haney | 111 kg | |
1986 | Lee Haney | ||
1987 | Lee Haney | ||
1988 | Lee Haney | ||
1989 | Lee Haney | 113 kg |
1990 | Lee Haney | 181 cm | 113 kg |
1991 | Lee Haney | ||
1992 | Dorian Yates | 178 cm | 120 kg |
1993 | Dorian Yates | ||
1994 | Dorian Yates | ||
1995 | Dorian Yates | ||
1996 | Dorian Yates | ||
1997 | Dorian Yates | ||
1998 | Ronnie Coleman | 180 cm | 136 kg |
1999 | Ronnie Coleman |
2000 | Ronnie Coleman | 180 cm | 136 kg |
2001 | Ronnie Coleman | ||
2002 | Ronnie Coleman | ||
2003 | Ronnie Coleman | ||
2004 | Ronnie Coleman | ||
2005 | Ronnie Coleman | ||
2006 | Jay Cutler | 178 cm | 118 kg |
2007 | Jay Cutler | ||
2008 | Dexter Jackson | 168 cm | 106 kg |
2009 | Jay Cutler | 178 cm | 118 kg |
2010 | Jay Cutler | 178 cm | 118 kg |
2011 | Phil Heath | 175 cm | 109 kg |
2012 | Phil Heath | ||
2013 | Phil Heath | ||
2014 | Phil Heath | ||
2015 | Phil Heath | ||
2016 | Phil Heath | ||
2017 | Phil Heath | ||
2018 | Shawn Rhoden | 178 cm | 118 kg |
2019 | Brandon Curry | 172,5 cm | 115 kg |
Gewichtsentwicklung der Sieger des Mr. Olympia
Wie bereits erwähnt, gab es seit den Anfängen des Mr. Olympia mit Ausnahmen bis zu den 2000er Jahren nur eine Richtung für das Gewicht der Sieger der offenen Klasse: Nach oben.
Dies ging mit einer Abnahme an Ästhetik einher. Die Fans forderten neue Gewichtsklassen und Bewertungsmaßstäbe, die schließlich auch realisiert wurden. Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung von Größe und Gewicht der Sieger der offenen Klasse des Mr. Olympia anhand von zwei von mir erstellten Tabellen.
Die erste Tabelle zeigt für jedes einzelne Jahr die Größe in cm und das Gewicht in kg des Siegers. Ändern sich die Angaben ein paar Jahre nicht, konnte der Athlet seinen Titel verteidigen. Die zweite Tabelle zeigt nur die Abfolge der Sieger, die Jahre ihrer Titelgewinne wurden zusammengefasst.
Was können wir in diesen Tabellen sehen?
Seit den Anfängen des Mr. Olympia waren die Sieger der offenen Klasse (mit Ausnahme von Arnold Schwarzenegger mit 188 cm) fast immer um die 178 cm groß. Das Gewicht jedoch ist (mit wenigen Ausnahmen am Anfang der 1970er Jahre) stetig gestiegen. Selbst bei gleicher Größe oder deutlich kleinerer Größe als Arnold Schwarzenegger stieg das Gewicht der Sieger teils immens. Ronnie Coleman wog bei 180 cm Körpergröße gar bis zu 136 kg.
Preisgelder in der offenen Klasse
Wie bei jedem Profi Wettkampf auf der Welt werden auch beim Mr. Olympia nicht nur Ehre und Prestige, sondern auch eine Menge Preisgelder über den erfolgreichsten Athleten ausgeschüttet. Die Preisgelder sind allerdings sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Klassen verteilt. Hier siehst du die Preisgelder für die Top 3 Platzierten in der offenen Gewichtsklasse.
212 Pfund Klasse
Im Jahr 2008 wurde nach langer Zeit erneut eine Gewichtsklasse neben der offenen Klasse der Männer eingeführt: Die 202 Pfund Klasse (ca. 91,6kg). Seit Ende der 1980er Jahren ist eine stetige Entwicklung des Gewichts der Teilnehmer zu beobachten. Dies führt zum einen zu riesigen, teils grotesken Muskelbergen an Athleten. Zum anderen wünschten sowohl Profi Bodybuilder als auch Publikum, auch wieder in Relation kleinere und leichtere Athleten in der Konkurrenz zu sehen. Im Jahre 2012 wurde die Gewichtsgrenze auf 212 Pfund (ca. 96,15kg) hochgesetzt. Seitdem ist diese Klasse auch als die 212er Klasse bekannt.
Sie verbindet maximale Muskulatur (bei einer Begrenzung von 212 Pfund) mit einer sehr hohen Definition. Die Athleten sind recht klein (oft nur 165 – 173cm groß) und versuchen, ihr Gewichtslimit maximal auszureizen. So wiegen manche Athleten in ihrer Off Season mehr als 110 kg, bevor sie oft über 2 Monate auf ihre Wettkampfform runterdefinieren (Diät und zum Schluss das Wasser im Körper reduzieren, um eine maximal gute Form zu erreichen).
Die Posingregeln in der 212er Klasse ähneln denen der offenen Klasse. Du möchtest mehr über die Posingregeln in der 212er Klasse wissen? http://www.ifbbaustralia.com.au/rules/bodybuilding-rules
Preisgelder 212 Pfund Klasse
Im Vergleich zur offenen Klasse ist ein deutlicher Abfall bei den Preisgeldern zu erkennen. So erhält der Sieger der 212er Klasse nur ein zehntel des Preisgeldes des Mr. Olympia. Sieh selbst die Preisgelder der Top 3 Platzierungen.
2019
2018
Classic Physique
Die Classic Physique Klasse wurde beim Mr. Olympia im Jahr 2016 etabliert. Erster Sieger war Danny Hester, gefolgt von Breon Ansley in den Jahren 2017 und 2018.
Die Classic Physique vereint ein Gewichtslimit wie in der 212er Klasse mit einer Größeneinteilung wie in der Men’s Physique. Zwar stehen sich unterschiedlich große Teilnehmer gegenüber, aber das Gewichtslimit richtet sich individuell nach der Größe des Teilnehmers. Ist ein Teilnehmer beispielsweise bis zu 168 cm groß, darf er seine Größe -100 in kg wiegen. Bei 168 cm also genau 68 kg. Ist er beispielsweise 175 -180 cm groß, darf er seine Größe -100 +6 kg wiegen. Bei 178 cm also bis zu 84 kg.
Die Teilnehmer tragen Posing trunks. Es wird in Runde 1 erst nach 4 Vierteldrehungen bewertet, dann die obligatorischen 7 Bodybuildingposen (ein Beitrag zum Posen im Bodybuiliding wird folgen). In Runde 2 kann jeder Athlet einzeln eine Kür vorführen.
Du möchtest mehr über die Posingregeln in der Classic Physique Klasse wissen? http://www.ifbbaustralia.com.au/rules/men-s-classic-physique
Preisgelder in der Classic Physique
Die Preisgelder in der Classic Physique orientieren sich grob an der Häflte der Preisgelder in der 212er Klasse. Wenn man bedenkt, dass diese Klasse in diesem Jahr erst zum vierten Mal am Wettbewerb teilnimmt, keine schlechte Wertschätzung. Dennoch kein Vergleich zu den Preisgeldern der offenen Klasse.
2019
2018
Men's Physique
Die Men’s Physique, auch abschätzig als „Badehosenklasse“ für „Schönlinge“ betitelt, wurde 2013 eingeführt. Sie vermittelt den Eindruck, dass jeder mit ausreichend Elan, Talent und Biss einen solchen Körper erreichen könnte.
Im Gegensatz zu Athleten der offenen Klasse, 212er Klasse sowie Classic Physique werden die Teilnehmer der Men’s Physique in der ersten Posingrunde nur durch 4 Vierteldrehungen bewertet. In Runde 2 werden noch einmal Rücken- und Frontansicht bewertet. Das Fehlen der obligatorischen Bodybuilding Posen ist ein weiterer Kritikpunkt, die Men’s Physique sei eigentlich keine „richtige“ Bodybuilding Klasse.
Du möchtest mehr über die Posingregeln in der Men’s Physique Klasse wissen? http://www.ifbbaustralia.com.au/rules/muscular-men-s-physique
Preisgelder Men's Physique
Die Preisgelder in der Men’s Physique stimmten 2018 mit den Preisgeldern der Classic Physique überein. Dies mag nicht überraschen, aber es fällt auf, dass somit eine Verlagerung der Gewichtung der Klassen stattfindet. Die Men’s Physique wird bereits seit 2013 abgehalten, die Classic Physique wurde erst 2016 als neue Klasse etabliert. Somit hat die Classic Physique bereits den Stellenwert der Men’s Physique erreicht und dürfte ihr zukünftig den Rang ablaufen. Um die Men’s Physique wieder aufzuwerten, wurden die Preisgelder im Jahr 2019 etwas stärker erhöht als in der Classic Physique.
2019
2018
Mr. Olympia und Doping
Es scheint den Trend zu geben, speziell Bodybuilding mit Doping in Verbindung zu bringen. Das ist sicherlich nicht falsch. Schaut man sich diese Körper an – wie könnte man glauben, diese Leistung (ob man sie nun ästhetisch gut oder schlecht findet) könnte ohne leistungssteigernde Substanzen erreichbar sein. Ein einziger Mr. Olympia Wettbewerb in der Geschichte war tatsächlich Doping-getestet (1990, siehe dazu das kurze Video). Einige Athleten nahmen nicht teil, andere wurden disqualifiziert, wieder andere waren leichter und hatten eine schlechtere Form…
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich persönlich lehne Anabolika, vor allem für Freizeit- und Hobbysportler, komplett ab. Hier betrachten wir allerdings die absolute Weltspitze des Bodybuilding Sports.
Meiner Meinung nach ist realistisch betrachtet keine Sportart in ihrer absoluten Weltspitze vorstellbar, in der keine illegalen oder verbotenen Substanzen verwendet werden (Fahrrad [Tour de France], Schwimmen, Leichtathletik, selbst Curling [Betablocker um die Hand ruhig zu halten]).
Viele Menschen glauben, sie müssten nur irgendwas nehmen, um dann wie ein Bodybuilder auszusehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass 99,9% aller Sportler trotz Dopings niemals so aussehen geschweige denn im täglichen Training die Leistung bringen könnten wie diese Profisportler. Diese Weltklasseathleten haben Ernährung, Training, Erholung, den ganzen Tagesablauf auf diesen Sport abgestimmt
Wenn du also Hobbysportler bist, sollten Anabolika meiner Meinung nach keine Relevanz für dich haben. Was bringt es dir, 20 kg in einer Übung mehr zu bewegen oder 10 kg mehr Muskeln zu haben, wenn du deine Gesundheit ruinierst? Wenn du mit Profibodybuilding dein Geld verdienst, solltest du dir der Risiken bewusst sein. Ich werde zu Doping im Sport bei Zeiten einen eigenen Beitrag schreiben.
Bodybuilding ist vielleicht der Sport, der am offensten zugibt, dass gesundheitsschädliche Substanzen zur Leistungssteigerung verwendet werden. Im Hochleistungssport wird Bodybuilding aber sicherlich nicht die Ausnahme sein.
Zusammenfassung
Der Mr. Olympia ist das Aushängeschild und der größte und prestigeträchtigste Wettkampf in der Welt des Bodybuilding. Jeder Bodybuildingbegeisterte, der die Profiathleten in diesem Sport verfolgt, fiebert diesem Wochenende entgegen.
Nicht nur in der Königsklasse, der offenen Klasse der Männer, treten großartige Athleten gegeneinander an. In vielen verschiedenen Klassen messen sich die unterschiedlichsten Körpertypen und hoffen, dass sich die Arbeit und Disziplin vieler Jahre auszahlt.
Ich freue mich bereits auf den nächsten Mr. Olympia und zu sehen, wie sich die Weltklasse des Bodybuildings verbessern konnte.
Ich hoffe, ich konnte dir das Profibodybuilding und speziell den Mr. Olympia etwas näher bringen.
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2 Comments
Niko
Phil Heath war 2018 nicht mehr Mr Olympia. Es war Shawn Roden und 2019 war es Brandon Curry und Shawn Roden war nicht dabei.
Sebastian Rathe
Hi Niko, vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast natürlich Recht, da hat sich bei mir ein Fehler eingeschlichen: 2018 wurde Shawn Rhoden Mr. Olympia, 2019 konnte Brandon Curry den Wettbewerb gewinnen. Danke für deinen Hinweis, ich werde das gleich ändern. Ich möchte sobald ich etwas Zeit habe auch mal die alten Beiträge auf den aktuellen Stand bringen.
Beste Grüße
Sebastian