Arnold Classic 2020 Ergebnisse und Zusammenfassung
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Arnold Classic 2020: Ergebnisse und Zusammenfassung

Du möchtest zum aktuellen Beitrag der Arnold Classic 2021? Hier gehts lang!

Stell dir vor, es ist Arnold Classic – und keiner geht hin?! Zugegeben, ganz so schlimm war die Situation beim zweitwichtigsten Bodybuilding Wettbewerb der Welt dieses Jahr nicht. Und doch warf die Angst vor dem Coronavirus COVID-19 einen langen Schatten auf das Original der Arnold Classic (in Ohio). Denn die Arnold Classic in Columbus (Ohio) ist nicht nur eine riesige Bodybuilding Show: Arnold Schwarzenegger hat es in den vergangen Jahrzehnten geschafft, seine Show (dieses Jahr von Freitag, 5.3.2020 bis Sonntag, 8.3.2020) mit vielen verschiedenen Sportarten und der Arnold Fitness EXPO zu einer der größten Fitnessmessen der Welt zu entwickeln. In diesem Jahr musste aus Sorge vor der grassierenden Virusepidemie die Arnold Fitness EXPO ausfallen und viele Wettbewerbe des Bodybuilding vor leeren Rängen stattfinden.

In diesem Beitrag fasse ich für dich die Ergebnisse des zweitwichtigsten Bodybuilding Wettbewerbes des Jahres zusammen. Ich werde diesen Beitrag (wie auch meinen Beitrag „Mr. Olympia 2019: Ergebnisse und Zusammenfassung„) in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin aktualisieren, um dir weitere Einschätzungen und Kommentare zu bieten. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.

Die offiziellen Scorecards der Wettbewerbe findest du hier:

https://repone.de/news/william-bonac-gewinnt-arnold-classic/

Die Arnold Classic in Columbus (Ohio)

Die Arnold Classic ist ein Bodybuilding Wettbewerb, der von Arnold Schwarzenegger im Jahr 1989 in Columbus (Ohio) ins Leben gerufen wurde und gilt in der Szene als zweitwichtigster Wettbewerb im Bodybuilding. Mittlerweile hat die Arnold Classic diverse Ableger auf verschiedenen Kontinenten und Ländern, wobei die Arnold Classic Australia die wohl bekannteste Show nach dem Original in Columbus darstellst.

Die Arnold Classic ist im Gegensatz zu vielen großen Bodybuilding Wettbewerben, zu denen  sich die Teilnehmer auf kleineren Wettbewerben qualifizieren müssen, ein Einladungswettkampf. Das bedeutet, dass die teilnehmenden Athleten im Vorfeld entweder durch Arnold Schwarzenegger selbst oder andere Organisatoren direkt zum Wettkampf eingeladen werden. Es wird versucht, in allen männlichen und weiblichen Divisionen die besten Athleten der Welt auf die Bühne zu bringen, um sich in einem hochklassigen Wettkampf miteinander zu messen. Neben großem Prestige und Punkten für eine mögliche Teilnahme am Mr. Olympia werden zudem teils größere Preisgelder an die Athleten ausgeschüttet.

Seit dem Jahr 1993 findet zusätzlich zur Arnold Classic die Arnold Fitness EXPO statt, die als die größte Fitness Messe in den USA gilt. Beide Veranstaltungen werden seit 2006 gemeinsam unter dem Namen „Arnold Sports Festival“ abgehalten, wobei die Arnold Classic als Bodybuilding Wettkampf „nur noch“ eine von vielen sportlichen Wettkämpfen (Strongman, CrossFit und vieles mehr) abgehalten wird.

In diesem Jahr musste leider aufgrund von Befürchtungen, dass sich durch das Zusammentreffen von geschätzten über 20.000 Athleten und 200.000 Besuchern das Coronavirus weiter ausbreitet, die Arnold Fitness EXPO abgesagt werden. Hier findest du die Anordnung  der verantwortlichen Behörde und ein Statement von Arnold Schwarzenegger:

Order des Department of Health Ohio

Arnold Classic: Men's Open

Wie bei fast allen Bodybuilding Wettbewerben besitzt die Men’s Open Division für viele Zuschauer und Fans die größte Strahlkraft. In ihr kämpfen die schwersten und muskulösesten Athleten um Titel und Platzierung ohne Größen- oder Gewichtslimit. Der letztjährige Sieger der Arnold Classic Men’s Open (und spätere Mr. Olympia Sieger) Brandon Curry trat dieses Jahr nicht an, um seinen Titel zu verteidigen. Sein voller Fokus liegt auf der Verteidigung seines Titels beim Mr. Olympia 2020 vom 9.-12. September. Somit stand das Tor weit offen für einen neuen (oder doch alten?) Titelträger 2020. Denn im Teilnehmerfeld tummeln sich der Sieger aus dem Jahr 2018 (William Bonac), 2017 (Cedric McMillan) und der Bodybuilding Veteran Dexter Jackson. Mit seinen mittlerweile 50 Jahren ist er Rekordsieger der Arnold Classic (2005, 2006, 2008, 20013 und 2015) und könnte mit gewohnt scharfer Form bei seiner letzten Arnold Classic erneut ins Titelrennen eingreifen.

Die Men’s Open Division versprechen also spannend zu werden, auch wenn von den Top 5 des Mr. Olympia 2019 nur 2 Athleten (William Bonac und Dexter Jackson) und den Top 10 insgesamt 6 Athleten (Bonac, Jackson, Steve Kuclo, Cedric McMillan, Akim Williams und Patrick Moore) an der Arnold Classic teilnehmen.

Das Teilnehmerfeld

In der offenen Klasse (Men’s Open) der Arnold Classic 2020 haben sich insgesamt 15 Athleten angemeldet. Die folgende Tabelle listet alle angemeldeten Teilnehmer auf, von denen zwei (Lionel Beyeke, mutmaßlich abermals Probleme mit seinem Visum für die USA und Nathan De Asha letztlich nicht teilnahmen).

Liste der angemeldeten Teilnehmer
Morgan AsteSteve Kuclo
Lionel BeyekeJosh Lenartowicz
William BonacVictor Martines
Maxx CharlesCedric McMillan
Nathan De AshaPatrick Moore
Mamdouh „Big Ramy“ ElssbiaySergio Oliva Jr.
Dexter JacksonAkim Williams
Johnnie Jackson 

Das Prejudging der Men's Open

Das Prejudging besteht aus mehreren Runden, in denen die Athleten zur besseren Vergleichbarkeit nebeneinander gestellt werden. Die von den Wertungsrichtern als am stärksten eingeschätzten Athleten treffen im ersten Callout aufeinander, im Anschluss werden weitere Callouts für die nachfolgenden Platzierungen aufgerufen.

Big Ramy
William Bonac
Dexter Jackson
Cedric McMillan
Steve Kuclo
Akim Williams
Cedric McMillan
Akim Williams
Sergio Oliva Jr.
Patrick Moore
Victor Martinez
Maxx Charles
Josh Lenartowicz
Morgan Aste
Johnnie Jackson
Big Ramy
William Bonac
Dexter Jackson
Steve Kuclo

In der ersten Runde des Prejudging werden Big Ramy, William Bonac, Dexter Jackson, Cedric McMillan, Steve Kuclo und Akim Williams miteinander verglichen. Die ersten 5 Plätze sollten somit vorentschieden sein, der Kandidat für den 6. Platz muss sich eventuell mit dem besten Athleten aus der nächsten Callout Runde messen. Schon nach kurzer Zeit werden William Bonac und Dexter Jackson dauerhaft in die Mitte gestellt. Flankiert werden sie von Big Ramy und Steve Kuclo, die nochmals die Plätze tauschen. Diese vier Athleten sollten die ersten vier Plätze unter sich ausmachen, vermutlich mit einem Sieg von William oder Dexter.

Für die zweite Runde bleiben Cedric McMillan und Akim Williams auf der Bühne und werden in die Mitte gestellt. Es geht also voraussichtlich um die Plätze 5 – 10. Zu ihnen werden Sergio Oliva Jr., Patrick Moore, Viktor Martinez und Maxx Charles auf die Bühne geholt.

Im dritten Callout des Prejudging werden Josh Lenartowicz, Morgan Aste und Johnnie Jackson miteinander verglichen. Sie sollten keine Chance auf eine Top 10 Platzierung haben und die Plätze 10 bis 13 unter sich ausmachen. 

Die mutmaßlichen Top 4 Athleten werden im vierten Callout abermals miteinander verglichen: Steve Kuclo, Dexter Jackson, Big Ramy und William Bonac.

Das Finale der Men's Open

Nach dem Prejudging wurden im Finale der Men’s Open ebenfalls 4 verschiedene Callouts zum Vergleich aufgerufen. Der erste Callout war genauso wie der erste Callout im Prejudging mit Bonac, Jackson, Ramy und Kuclo besetzt. Sie sollten die ersten 4 Plätze unter sich ausmachen. Im zweiten Callout wurde Steve Kuclo mit Oliva Jr., McMillan und Williams verglichen. Kuclo sollte zu diesem Zeitpunkt aus dem Kampf der Top 3 ausgeschieden sein, hat aber beste Chancen, Platz 4 für sich zu sichern. Die Top 7 sollten durch die ersten beiden Callouts besetzt sein. Der beste Athlet aus dem 3. Callout wird den 8. Platz belegen, für alle weiteren Athleten des Callouts bleiben die Plätze 9 bis 13. Im letzten und finalen Callout wurden noch einmal William Bonac, Dexter Jackson und Big Ramy miteinander verglichen. Hier werden Nuancen über Sieg und Platzierung entscheiden.

1.William Bonac
2.Dexter Jackson
3.Big Ramy
4.Steve Kuclo
1.Steve Kuclo
2.Sergio Oliva Jr.
3.Cedric McMillan
4.Akim Williams
 1.Johnnie Jackson
 2.Morgan Aste
 3.Patrick Moore
 4.Maxx Charles
 5.Victor Martinez
 6.Josh Lenartowicz
1.William Bonac
2.Dexter Jackson
3.Big Ramy

Und der Sieger der Arnold Classic 2020 in der Men’s Open Division heißt William Bonac!
Er konnte sich gegen Dexter Jackson in dessen letzter Teilnahme an der Arnold Classic und Big Ramy durchsetzen. Hier die Endergebnisse des Wettbewerbes:

Endergebnis Men’s Open
1.William Bonac
2.Dexter Jackson
3.Mamdouh „Big Ramy“ Elssbiay
4.Steve Kuclo
5.Sergio Oliva Jr.
6.Cedric McMillan 
7.Akim Williams
8.Maxx Charles
9.Viktor Martinez
10.Patrick Moore
11.Josh Lenartowicz
12.Morgan Aste
13.Johnnie Jackson

Die offiziellen Scorecards der Wettbewerbe findest du hier:

https://repone.de/news/william-bonac-gewinnt-arnold-classic/

Die Posingroutine des Siegers der Arnold Classic 2020: William Bonac

Das gesamte Finale der Arnold Classic 2020 Men’s Open im LiveStream:

Die Preisgelder der Men's Open

Wie bei jedem großen Wettkampf im Bodybuilding ist eine gute Platzierung nicht nur mit Prestige und teilweise auch Punkten im Kampf um die Teilnahme am Mr. Olympia verbunden. Die Arnold Classic zahlt den Teilnehmern der Men’s Open Division beachtliche Siegprämien. Jeder Athlet erhält mindestens 1.000 Dollar, der Bestplatzierte sogar die stolze Summe von 130.000 Dollar. Zusätzlich erhält der Athlet mit der besten Most Muscular Pose und des besten Posings je 10.000 Dollar. Verglichen mit den Siegerprämien des Mr. Olympia 2019 sind die hier ausgeschütteten Gelder natürlich deutlich niedriger, aber immer noch beeindruckend:

0
1. Platz Men's Open
0
2. Platz Men's Open
0
3. Platz Men's Open
0
4. Platz Men's Open
0
5. Platz Men's Open
0
6. Platz Men's Open
0
7.-10. Platz Men's Open
0
11.- Letzter Platz Men's Open
0
Most Muscular Award
0
Ed Corney Best Poser Award

Arnold Classic: Classic Physique

Auch in diesem Jahr wurde die Classic Physique Klasse der Arnold Classic mit Spannung erwartet. Erst zum dritten mal wurde diese Klasse in diesem Wettbewerb abgehalten. Weder der Sieger aus dem Jahr 2018 (Breon Ansley) noch sein Nachfolger und Champion des Jahres 2019 (George Peterson) waren in diesem Jahr im Teilnehmerfeld vertreten. Es wird also definitiv einen neuen Titelträger in dieser Division geben.

Die Classic Physique zeichnet sich dadurch aus, dass abhängig von der Körpergröße der Athleten ein spezifisches Gewichtslimit gilt. Dies soll dafür sorgen, dass möglichst ästhetische Linien und nicht schiere Muskelmasse im Wettkampf dominieren.

Das Teilnehmerfeld

In der Classic Physique waren bei der Arnold Classic 2020 insgesamt 14 Athleten gemeldet. Die folgende Tabelle listet alle angemeldeten Teilnehmer dieser Klasse auf. Mit Alex Cambronero war zwar formal nur ein Teilnehmer des Mr. Olympia 2019 Classic Physique im Teilnehmerfeld. Dennoch war die Konkurrenz und Qualität der Athleten auch in dieser Division sehr hoch. Aufgrund seiner bisherigen Leistungen wurde unter anderem Steve Laureus mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht.

Liste der angemeldeten Teilnehmer
Santiago AragonSteve Laureus
Alex CambroneroAbner Logan
Jun ChoiOrlando Maldonado
Toto DjongRickey Moten
Klaus DrescherTerrence Ruffin
Kwon Hyong JooAbtin Shekarabi
Brandon KiddJason Strayhand

 

Das Prejudging der Classic Physique

Bereits im Prejudging zeichnet sich ein Dreikampf um den Sieg in der Classic Physique ab. Wie im Vorfeld erwartet, liefert Steve Laureus eine starke Leistung ab. Mit seinen Linien und seiner Körpergröße ist er ein Inbegriff von klassischem Bodybuilding. Doch in einer Linie mit Alex Cambronero und Terrence Ruffin wird deutlich, dass er nicht dieses Level an Form (Condition) der beiden bringen kann. So wird Laureus zugunsten eines Zweikampfes seiner Kontrahenten aus dem Vergleich genommen. Zu diesem Zeitpunkt scheint es so, als würden Cambronero und Ruffin Platz 1 und 2 unter sich ausmachen, Laureus scheint Favorit auf den dritten Platz.

Das Finale der Classic Physique

Der neue Champion in der Classic Physique ist Alex Cambronero! Mit einer sehr guten Form konnte er sich mit 5 Punkten gegen seine Konkurrenten Terrence Ruffin (10 Punkte) und Steve Laureus (15 Punkte)  durchsetzen. Insgesamt konnten sich in einem spannenden Wettkampf letztlich 13 der 14 gemeldeten Athleten (mit Ausnahme von Toto Djong) platzieren.

Endergebnis Classic Physique
1.Alex Cambronero
2.Terrence Ruffin
3.Steve Laureus
4.Abner Logan
5.Ricky Moten Jr.
6.Santiago Aragon
7.Abtin Shekarabi
8.Jason Strayhand
9.Orlando Maldonado
10.Hyoungjoo Kwon
11.Jun Choi
12.Klaus Drescher
13.Brandon Kidd

 

Die offiziellen Scorecards der Wettbewerbe findest du hier:

https://repone.de/news/william-bonac-gewinnt-arnold-classic/

Der erste Callout der Classic Physique:

Das finale Posing der Top 6 in der Classic Physique Division:

Eine Analyse der finalen Platzierungen in der Classic Physique der Arnold Classic 2020:

Preisgelder der Classic Physique

Neben dem großen Prestige einer guten Platzierung ist auch bei der Classic Physique Klasse der Arnold Classic eine gute Platzierung mit einem ansehnlichen Preisgeld verbunden. Verglichen mit der Men’s Open Division sind die Siegprämien jedoch deutlich niedriger angesiedelt. So erhalten der 6. und 5. Platz je 1.000 Dollar, der 1. Platz immerhin 7.000 Dollar. Setzt man dies ins Verhältnis zu den stolzen 130.000 Dollar für den Sieg der Men’s Open, überwiegt in der Classic Physique wohl eher der sportliche Erfolg. Auch im Verhältnis zu den Preisgeldern der Classic Physique Klasse beim Mr. Olympia 2019 (30.000, 10.000, 5.000, 3.000 und 2.000) fallen bei der Arnold Classic die Prämien deutlich geringer aus:

0
1. Platz Classic Physique
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2. Platz Classic Physique
0
3. Platz Classic Physique
0
4. Platz Classic Physique
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5. Platz Classic Physique
0
6. Platz Classic Physique

Zusammenfassung

Men's Open

William Bonac konnte sich den Sieg, wie auf den Scorecards zu sehen (15 Punkte zu 37 und 38), eindeutig vor Dexter Jackson und Big Ramy sichern. Auch wenn ich ihn persönlich aufgrund seiner geringen Körpergröße nicht sehr ästhetisch empfinde, besitzt er eine enorme Muskeldichte und zeigt mit seiner großartigen Form sehr viele Details in jeder Körperpartie. Der hauchdünne Vorsprung von nur einem Punkt auf Dexter Jackson auf Platz 2 vor Big Ramy dürfte vor allem der Form geschuldet sein. Big Ramy überragt sowohl Dexter als auch Bonac an Größe und eindeutig auch an Muskelmasse, war jedoch in Form und Details der Muskulatur schwächer.

In den Wochen vor der Arnold Classic in Ohio entstand ein großer Hype um Mamdouh Elssbiay alias „Big Ramy“. Die Fotos und Videos aus seinen Trainingseinheiten zeigten eine Kombination von großer Muskelmasse mit für ihn zu diesen Zeitpunkten überragend guter Form. Man durfte hoffen, dass er bei dieser Show endlich aufhört, das Massespiel zu spielen und endlich in einer überragenden Form am Wettkampf teilnimmt. Viele Experten und Fans sind sich sicher, dass er in optimaler Form nahezu unschlagbar für jeden anderen Athleten sein dürfte. Wieder einmal hat er jedoch im Vorfeld, wie sein Coach verriet, enorm mit Kohlenhydraten aufgeladen und trat mit einem Gewicht von angeblich 310 Pfund (etwa 140 Kilogramm) an. Dies ging leider abermals auf Kosten seiner Form, die verglichen mit William Bonac nicht auf dem Punkt war.

Die Plätze 4 und 5 gehen meiner Meinung nach mit Steve Kuclo und Sergio Oliva Jr. in Ordnung. Vor allem Oliva Jr. (Sohn des legendären Sergio Oliva) zeigte sich deutlich verbessert und konnte mit dem 5. Platz einen großen Erfolg feiern. Cedric McMillan blieb (als Gewinner der Arnold Classic 2017) mit Platz 6 wie immer deutlich unter seinen Möglichkeiten. Kommt er in überragender Form, kann er mit seiner Statur in den Kampf um die ersten Plätze eingreifen.

Etwas enttäuscht war ich persönlich von Patrick Moore, dem nach seinem spektakulären Debut beim Mr. Olympia 2019 einige als große Überraschung auf dem Zettel hatten. Leider konnte er seine Olympia Form nicht erneut bringen, somit fiel seine im Vergleich zu den anderen Athleten geringere Muskelmasse stark ins Gewicht. Ein 10. Platz ist für ihn als Erfolg zu werten.

Josh Lenartowicz brachte im Rahmen seiner Möglichkeiten nach seiner schweren Erkrankung (Hirntumor) ein beachtliches Paket, auch wenn ihm natürlich Zeit für eine bessere Vorbereitung durch seine Genesung fehlte. Morgan Aste bestritt seinen ersten Profiwettkampf und bewies, dass schiere Muskelmasse und eine sehr gute Form nicht ausreichen, um sich weit vorn zu platzieren. Leider wird er im Vergleich mit den anderen Topathleten von seiner Struktur ausgebremst, die er nun einmal nicht weiter verbessern kann. Zwar brachte für seine Masse eine wirklich beeindruckende Härte und Details (siehe Video), von denen Big Ramy nur träumen konnte. Diese hätte Big Ramy definitiv bringen müssen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Aber wie gesagt war bei seiner Größe und Struktur einfach nicht mehr drin. Für Morgan Aste war es sicherlich ein Erfolg, den vorletzten Platz vor Johnnie Jackson errungen zu haben. Dieser konnte letztlich ein wenig die Werbetrommel für sich rühren, war sportlich jedoch nicht von Bedeutung.

Im direkten Verglich wird deutlich, wie unschlagbar Big Ramy wäre, wenn er endlich in einem Wettkampf mit deutlich unter 300 Pfund Wettkampfgewicht, aber der Form von Morgan Aste antreten würde:

 

Classic Physique

Bereits im Prejudging waren die Plätze 1 bis 3 vergeben und ich denke, dass dies so auch gerechtfertigt ist. Alex Cambronero konnte den Sieg eindeutig vor Terrence Ruffin und Steve Laureus erringen. Meiner Meinung nach geht die Reihenfolge so in Ordnung, aber ich fange zuerst mit Platz 3 an. Steve Laureus wurde bereits früh von Alex Cambronero und Terrence Ruffin getrennt. Zwar hat Laureus für viele die schönsten und ästhetischsten Linien, aber brachte diesmal verglichen mit seinen beiden Konkurrenten keine Topform. Platz 3 war meiner Meinung nach somit die logische Konsequenz.

Im Zweikampf zwischen Cambronero und Ruffin war für mich die Platzierung zu eindeutig, Cambronero siegte mit 5 Punkten zu 10 Punkten. Vermutlich wurde die Kombination aus Linien und Form stärker gewichtet, doch hätte ich einen geringeren Abstand durch die unfassbar gute Form von Terrence Ruffin erwartet. Auch einen Sieg von Ruffin hätte ich persönlich nicht unverdient gefunden.

Alles in allem ein durchaus hochklassiger Wettkampf, bei dem – hinter den 3 Favoriten – durch die Abwesenheit von anderen Topathleten des Mr. Olympia einige Underdogs auf sich aufmerksam machen konnten.

Ich werde diesen Beitrag in den nächsten Tagen und Wochen weiter ergänzen und aktualisieren. Ich hoffe, du hattest Spaß beim Lesen und würde mich freuen, wenn du mal wieder auf meinem Blog vorbeischaust.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, schau doch bei meinem Beitrag „Mr. Olympia 2019: Ergebnisse und Zusammenfassung“ vorbei und erfahre, wie der wichtigste Bodybuilding Wettkampf des Jahres 2019 verlief.

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